Treffsichere Grafschafter Meister
Thomas Weber / 8. November 2012

GSSV Bölingen hatte zum Schießen für jedermann eingeladen

So ganz glücklich blickten die Verantwortlichen bei den Grafschafter Sportschützen des GSSV Bölingen am Sonntag nicht drein, war doch der Besuch auf der Schießanlage in Lantershofen, wohin der Verein zum traditionellen „Schießen für jedermann“ eingeladen hatte, nicht so hoch wie noch in den Vorjahren. Geschossen wurde dennoch viel, aber die, die den Schießplatz ansteuerten, um „mal zu gucken“, blieben wohl ob des schönen Herbstwetters weg. „Wir werden uns was einfallen lassen, um den Tag attraktiver zu machen“, so der GSSV-Vorsitzende Helmut Schmeiser. Schließlich geht es an diesem Tag auch um die Werbung neuer Mitglieder. Die Zahl der GSSV-Aktiven ist mit knapp 80 in den vergangenen Jahren konstant geblieben.

Wilfried Schragen (l.) und Helmut Schmeiser (r.) ehren die neuen Grafschafter Meister. Foto: Thomas Weber. Zwei Tage nach den Feiern zum 40-jährigen Bestehen des erfolgreichen Schützenvereins konnten sich die sportlichen Leistungen der Besucher sehen lassen, das stimmte auch Sportwart Wilfried Schragen froh. In den meisten Disziplinen verfehlten die Spitzenreiter die Höchstpunktzahl zumeist nur um einen Ring. Angeboten wurden Kleinkaliberschießen auf 50 Meter Entfernung und Luftgewehrschießen auf zehn Meter Distanz.

Die Luftgewehrdisziplin war in drei Kategorien unterteilt, zudem gab es einen Bambiniwettbewerb mit einer Laser-Schussanlage. „Die Kinder hatten den ganzen Tag Spaß und schossen immer weiter“, so die verantwortlichen Betreuer. Und weil der kleine Sebastian stehend nicht auf die Scheiben zielen konnte, wurde kurzerhand noch eine weitere Klasse (sitzend) eingeführt. Am Abend standen die Stechwettbewerbe der Ringgleichen an, danach erhielten die neuen Grafschafter Meister und die weiteren Platzierten Pokale und Preise aus den Händen von Helmut Schmeiser und Wilfried Schragen.

Kleinkaliber, 50 Meter: 1. Patrick Path (29 Ringe, 24 im Stecken), 2. Kai Rink (29), 3. Markus Gansewig (28, 29) --- Luftgewehr, 10 Meter: Herren: 1. Hans-Georg Unkelbach (49, 44), 2. Christian Assenmacher (49, 42), 3. Toni Unger (49, 41). Damen: 1. Karin Kuhlen (49), 2. Jilljana Ahrent (48), 3. Annika Skupnik (47). Jugend: 1. Jannis Bongart (40), 2. Stefan Krupp (35), keine weiteren Teilnehmer. Bambini stehend: 1. Miriam Schneider (48.), 2. Carl Moritz (43.), 3. Timothy Greitemeier (35, 29), Bambini sitzend: 1. Sebastian Karl (35), keine weiteren Teilnehmer.

40-jähriges Bestehen

Grafschafter Sportschützen feierten mit vielen Gästen

 

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LANTERSHOFEN. Mit Lob für seine Jugendarbeit sowie die sportlichen Leistungen seiner Mitglieder bedachten die Ehrengäste den Grafschafter Sportschützen-Verein Bölingen (GSSV) bei seiner Feier zum 40-jährigen Bestehen. Gefeiert wurde im Vereinshaus in Lantershofen.

Helmut Schmeiser (von links) ehrt Michael Huff, Walter Otto und Albert Ackermann. Foto: Martin Gausmann

Helmut Schmeiser (von links) ehrt Michael Huff, Walter Otto und Albert Ackermann. Foto: Martin Gausmann

 

Der Verein ist in Bölingen gegründet worden, was im Vereinsnamen noch zum Ausdruck kommt. Es waren zwei Bölinger, Karl Heinz Mahlberg und Wilfried Schragen, die ihre Liebe zum Schießsport entdeckt hatten und dem TUS Ahrweiler, Abteilung Sportschießen, beigetreten waren.

 

Da sie nicht nur mit dem Luftgewehr schießen wollten und von weiteren Schießsport-Interessierten in der damaligen Gemeinde Ringen wussten, entschlossen sie sich zur Vereinsgründung. Die fand am 8. März 1972 im Gasthaus Zur Linde in Bölingen statt. Mahlberg wurde Vorsitzender, Heinz Weber Stellvertreter, Albert Baur Schriftführer, Heico Hecker Kassierer und Wilfried Schragen Sportwart. Eine Scheibenzuganlage wurde im Bölinger Saal installiert.

 

Zu einer festen Veranstaltung an Pfingsten entwickelte sich das im Bölinger Wald organisierte Waldfest, 1976 baute der Verein dort auch die Sankt Huberts Schutzhütte, die er in den späten 1980er Jahren an den Eifelverein abgab. Sportlich machte sich der Verein schnell einen Namen bis in die Landesliga.

 

Mit einem Schmunzeln erinnern sich die Gründungsmitglieder an die erste Anlage zum Armbrustschießen im ehemaligen Kuhstall von Vereinsmitglied Peter Krupp. Die Zeit der Provisorien - Kleinkaliber- und Pistolendisziplinen mussten anfangs auswärts geschossen werden - sollte ein Ende haben.

 

Der Gemeinderat stellte ein Gelände in Lantershofen zur Verfügung, und mit Zuschüssen von Gemeinde, Kreis und Sportbund zur Materialbeschaffung und 10 000 freiwilligen Arbeitsstunden errichteten die Mitglieder in zwei Jahren ihr neues Domizil, das 1979 vollendet war. Geschossen werden konnten sämtliche Kleinkalibergewehrdisziplinen, Klein- und Großkaliber Pistolendisziplinen, alle Luftdruckwaffen und die Armbrust. Bis heute werden in Lantershofen Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften ausgetragen. Erhalt und Ausbau der Anlage erfordern Jahr für Jahr Investitionen sowie unzählige Arbeitsstunden.

 

Die Einrichtung einer elektronischen Schießanlage machte Anfang des neuen Jahrhunderts noch einmal Großinvestitionen erforderlich, wobei Kreis, Gemeinde, Sportbund und private Gönner in die Taschen griffen. Die Anlage wurde 2010 und im Frühjahr 2012 erweitert, so dass 13 elektronische Anlagen zur Verfügung stehen. Nur so können die Schützen leistungsmäßig Anschluss an andere Vereine halten.

 

40 Jahre nach Gründung führt Helmut Schmeiser den Verein mit 76 Mitgliedern, Männern und Frauen, aus der Region zwischen Köln und Koblenz, darunter zehn Jugendliche. Intensive Jugendarbeit gehört zu den besonderen Zielen. Grafschafter Bürger sind jährlich zum Schießen für Jedermann eingeladen.

 

Zum Geburtstag gratulierten unter anderem Landrat Jürgen Pföhler mit der Ehrenurkunde des Kreises, der Grafschafter Beigeordnete Michael Schneider, der Lantershofener Ortsvorsteher Leo Mattuscheck und für den Sportbund Rheinland Dagmar Schweden, die auch drei Ehrenurkunden in Bronze des Sportbundes überreichte: an Albert Ackermann für seine unermüdliche Jugendarbeit seit 2008, an Michael Huff, der seit 2008 Schriftführer ist, und an Walter Otto, Fachwart Pistole seit 1996.

 

Artikel vom 29.10.2012

 

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